Gastfreundschaft  zählt zu den ureigenen Aufgaben eines Benediktinerklosters. Es ist die Überzeugung des hl. Benedikt, dass die Mönche in den Gästen Christus begegnen und ein Weg zu Gott über die Mitmenschen führt.

 

Aus diesem Dienst haben sich in Michaelbeuern vielfältige Einrichtungen entwickelt: Schule und Bildungshaus, Räume für Seelsorge, Beherbergung und Gaststätten.

Das alte Hofwirtshaus, auch Hoftaverne genannt, war zunächst im Stiftsgebäude untergebracht, musste aber unter Abt Ulrich um etwa 1618 auf Geheiß von Erzbischof Markus Sitticus vor das Kloster gebaut werden.

 

Als 1828 die Brauerei von Perwang nach Michaelbeuern verlegt wurde, wurde das  alte Hofwirtshaus zur Kellnerei. Dort hatte ein Klosterbediensteter („Kellner“) das Ausschankrecht für Bier. Kurzzeitig gab es nun drei Gaststätten: die Kellnerei, die Hofstube im Kloster und das Hofrichterhaus (heute Gemeindeamt) als eigentliches Stiftsgasthaus, das Mitte des 20.Jahrhunderts geschlossen wurde.

 

Die Kellnerei brannte 1918 nieder und wurde 1921 mit einem wesentlich höheren Dachraum wieder aufgebaut und als Maiereihaus verwendet. Die nun einzige verbliebene Gaststätte des Stiftes versorgte die hauseigenen MitarbeiterInnen und blieb weiterhin Schänke für das Dorf.

Unter Abt Nicolaus Wagner, fachgerecht renoviert, wurde die Kellnerei  1991 als Gasthaus wieder neu eröffnet.